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Zur Hörprobe hier das eine oder andere Gedicht, zur Abwechslung mal vollständig wiedergegeben,
dazu noch gelesen von mir.



Der Keller der Adler

(aus: Wetzlar für Quereinsteiger)

Seitdem ich in Wetzlar wohne, schaue ich - wann immer ich aus dem Fenster schau - auf
das im Folgenden skizzierte Etablissement, das dementsprechend häufig meine
Gedankenwelt beseelte. Um auch mal an was Anderes denken zu können hab ich mir meine
Phantasien 'von der Seele' schreiben müssen. Und: ich war immer noch nicht drin. Was aber
grad mal garnix macht, weil die Phantasie doch oft schöner ist als die Realität. Zumindest
weiß ich was ich an meiner Phantasie bezüglich des hiesigen Rotlicht-Milieus habe.




Jack

(aus: Wetzlar für Quereinsteiger)

Wetzlar steckt voller Überraschungen. Das allein ist nichts Neues. Dass Jack (der Ripper)
hier einst den praktischen Teil seines Abschluss-Examens versemmelte, will heute allerdings
keiner mehr in Wetzlar wahrhaben. Vernehmet also die Ergebnisse meiner Recherchen
(am Besten natürlich am Originalschauplatz genossen.




Der Spinnenmann

(aus: Wetzlar für Quereinsteiger)

Ich bin immer wieder hin & her gerissen bezüglich des Stadthauses, das den ansonsten
makellosen Domplatz entstellt. Zwecks wirklich fundierter Meinungsbildung griff ich auf
meinen Jugendfreund Spiderman zurück. Ich darf vorwegschicken, dass der - völlig
unerwartet - zu einer geharnischten, sportlich-ambitionierten Architekturkritik ausholt.




Akropolis, Adieu?

(aus: Wetzlar für Quereinsteiger)

Im Folgenden die Huldigung auf meine Stammkneipe, die ungewöhnlichen bis völlig abgedrehten
Typen schon immer ein Zuhause bot. Ihr Name lässt sich wahrscheinlich mit dem anderer
außergewöhnlicher Kneipen in anderen Städten austauschen. Wenn auch etwas
in die Tage gekommen, steht sie hier doch ziemlich einzigartig dar. Und dies Gedicht hängt
als 'Glaubensbekenntnis' seit einiger Zeit gut sichtbar im Schankraum, hinter Glas und eingerahmt
natürlich. Eine Ode auf die Freiheit, wenn auch nur im Kleinen.




Welch ein Narr !

(aus: Wetzlar für Quereinsteiger)

Tile Kolup, im 13. Jahrhundert ein überaus cleverer Scharlatan, der sich als Kaiser ausgab.
Bevor er nach Wetzlar kam, hatte er schon in Köln und Neuss 'trainiert', anfangs auch mit
beachtlichem Erfolg. An den Wetzlarern biss er sich letztlich aber doch die Zähne aus.




Wasserspielchen

(aus: Wetzlar für Quereinsteiger)

Von ausgeprägter Flexibilität zeugt die Tatsache, dass sich unser Goethestädtchen einen
Schillerplatz leistete, ausgerechnet dort wo der Werther seinen Anfang nahm. Im Laufe der
Zeit wurde dem Autoverkehr hier so ziemlich alles leichtfertig geopfert, was nach heutigen
Maßstäben im Stadtbild erstrebenswert wäre, nämlich Bäume und Wasser. Aber da Wetzlar
nun in seinem Innenstadt-Entwicklungs-Konzept erklärtermaßen an's Wasser will, hier die
Seelenlage eines verschütteten Baches mit durchaus Zukunftspotenzial. Was unserem
Dichterfürsten nebst Dichter-Cofürsten sicherlich gefallen würde.